Viele Schäden entstehen beim Transport und beim Auspacken der Kunst- und Kulturgüter. Oft sind die Ursachen Unwissenheit, Unachtsamkeit und Hektick. Auf dieser Seite zeige ich einige Beispiele mit was man so rechnen muss und was die ersten Maßnahmen sein können.
Aus Großbritannien kam die Drop Dial Clock, in einem selbst gezimmerten Holzkasten, zurück in den Schwarzwald. Trotz sorgfältiger Verpackung ist das Lackschild gerissen. Die Ursache war das schwere Uhrwerk, dass direkt an dem Holzschild befestigt ist. Vermutlich währe das Schild nicht gerissen, wenn auch der Uhrenkasten im Inneren ausgepolstert gewesen wäre oder man das Werk separat verpackt hätte. Immerhin, das Glas blieb ganz. Die Beschreibung der Uhr befindet sich unter der Rubrik Uhren: Firma Winterhalder & Hofmeier.
Noch in der Transportkiste erfolgte die erste Notsicherung der Fassung. Danach war das Lackschild transportfähig und konnte dokumentiert werden.
Nach dem die Fassung ausreichend gefestigt war, konnte die Verleimung des zerbrochenen Lackschildes erfolgen. Die Lackschildteile mussten wieder so zusammengesetzt werden, dass das Uhrwerk Spannungsfrei auf das Schild montiert werden kann um unnötige Belastungen auf die Leimstelle zu verhindern.
Nach der Verleimung wurde der Riss durch eine sehr zurückhaltende Retusche, optisch zurückgedrängt. In den weiteren Maßnahmen zur Restaurierung der Uhr wird eine Lösung gefunden werden müssen, die Belastung durch das schwere Gewicht des Uhrwerkes und des Pendels vom Lackschild weg zu nehmen. Auf die Dauer ist sonst mit einem aufbrechen der Leimstelle zu rechnen.
Nach einigen Überlegungen wurde in den Uhrenkasten ein Bett eingebaut. Darauf sitzt das schwere Uhrwerk nun und hält das Uhrenschild. Der Uhrenkopf ist durch die seitlichen vier Uhrenstöpsel fixiert. Damit sind alle Belastungen vom Uhrenschild und somit von der Klebestelle weggenommen. Die Restaurierung ist beendet.